der anderen Seite, an der Kreuzung der Thennenbacher- und Beurbarungsstrasse kommt er nach Durchfliessen eines Rohrdückers in Form eines Springquells wieder zum Vorschein, der sich in ein Becken inmitten von Anlagen ergiesst. Das abfliessende Wasser wird, soweit es nicht zur Wässerung dient und Verwendung zum Schmuck des Friedhofes findet, neben der Thennenbacherstrasse, der Friedhofstrasse und dem Rennweg grösstentheils in offenen Gräben bis in den Wasserlauf am Mooswald geleitet.
Beabsichtigt ist ferner, dasjenige Wasser, welches zur Zeit aus dem Stadtbach in der Kasernenstrasse in die Kanalisation fliesst, und früher zum Wässern von Wiesen in der Gegend der Albertstrasse gedient hat, um die Kaserne am Karlsplatz herum, und durch die Friedrichstrasse bis in den Gewerbebach an der Bismarckstrasse zu führen.
Nach einem anderen Plane sollen die Wallstrasse, der südliche Theil der Kaiserstrasse und die Schreiberstrasse mit einem kleinen Stadtbach versehen werden.
Abgesehen von den Wasserläufen in der Stadt- und Thennenbacherstrasse und von denen, die noch geplant sind, liegen alle Stadtbäche in dem Theile der Stadt, der früher von Festungswerken umschlossen war, im Stadtkern.
Die etwa 200 Liter, welche diese Bäche speisen, werden oberhalb der Stadt bei der Fabrik von Karl Mez & Söhne an der Karthäuserstrasse aus dem Gewerbebach entnommen, fliessen etwa 400 m weit durch einen Tunnel im Schlossberg bis in die Nähe des Schwabenthores; hier tritt das Wasser wieder zu Tage, und vertheilt sich weiterhin in eine grosse Zahl kleinerer Bäche, die schliesslich dort, wo früher die westliche Umwallung der Stadt lag, bei der Rotteckstrasse und am Rottecksplatz in den Gewerbebach wieder einmünden, mit Ausnahme einer kleinen Wassermenge, welche bei der Kasernenstrasse in die Kanalisation fliesst.
Hoffen wir, dass auch künftige Geschlechter in gleicher Weise bestrebt sein werden, der Stadt Freiburg den schönen Schmuck, welchen sie in den Stadtbächen besitzt und der als ein Wahrzeichen der Stadt angesehen werden kann, zu erhalten, selbst wenn daraus für den Verkehr kleine Unbequemlichkeiten erwachsen sollten!
Die Gewerbebäche dienen, wie gesagt, der Industrie und der Landwirthschaft.
Freiburg im Breisgau. Die Stadt und ihre Bauten. H. M. Poppen & Sohn, Freiburg im Breisgau 1898, Seite 118. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Freiburg_Bauten_118.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)