Seite:Anfangsgründe der Mathematik II 199.jpg

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Der 1. Zusatz.

29. Die Horizontal-Linie ist eigentlich ein Circulbogen, der aus dem Mittel-Puncte der Erde beschrieben wird (§. 13. Geom.).

Der 2. Zusatz.

30. Allein weil die Sehnen kleiner Bogen, sonderlich in grossen Circuln, mit den Bogen beynahe übereinkommen, oder nicht merklich von ihnen unterschieden sind (§. 126. Geom.); so kan man die gerade Linie MP, welche die wahre Horizontallinie in dem gegebenen Orte C berühret, für die Horizontallinie annehmen.[Fig.9]

Die 20. Erklärung.

31. Die gerade Linie MP, welche die wahre Horizontallinie in einem gegebenen Punkte C berühret, wird die scheinbare Horizontallinie genennet.[Fig.9]

Die 21. Erklärung.

32. Die Schwere ist eine Kraft, durch welche der Körper gegen den Mittelpunct der Erde getrieben wird.

Der 1. Lehrsatz.

33. Wenn ein Körper DE dergestalt aufgehänget wird, daß die Linie, nach welcher man ihn aufhänget, AB durch seiner Schwere Mittelpunct gehet, oder er auch in dem Mittelpunct der Schwere auflieget; so hänget oder lieget er stille.[Fig.10]

Beiweis.

Denn weil derselbe durch den Mittelpunct der Schwere in zwey gleichwichtige Theile getheilet

Empfohlene Zitierweise:
Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Halle: Rengerische Buchhandlung, 1772, Seite 199. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_II_199.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)