Seite:Anfangsgründe der Mathematik II 216.jpg

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Der 2. Zusatz.

65. Und daher wird so viel Kraft erfordert, 3 Pfund durch 1 Schuh, als 1 Pfund durch 3 Schuh in gleicher Zeit zu bewegen.

Der 3. Zusatz.

66. Weil man die Geschwindigkeit der Bewegung aus dem Raume beurtheilet, der in einer Zeit durchlaufen wird; so verhält sich auch die Geschwindigkeit, mit welcher sich die Kraft beweget, zu der Geschwindigkeit, mit welcher die Last beweget wird, wie die Last in der todten Kraft.

Anmerkung.

67. Man siehet demnach, daß der Hebel die Kraft nicht vermögender macht, als sie an sich ist, sondern nur in den Stand setzet, daß sie langsamer eine Bewegung hervorbringet, als sonst geschehen würde. Wenn man demnach eine Bewegung beschleunigen will; so muß man die Kraft in H und die Last in I bringen, und alsdenn ist die Kraft grösser als die Last: der Vortheil aber wird in der Zeit gesucht.[Fig.18]

Der 8. Lehrsatz.

68. Wenn die Directionslinie der todten Kraft mit dem Radio des Rades AC und die Directionslinie der Kraft E mit dem Radio der Welle CB einen rechten Winkel machet; so verhält sich die todte Kraft zu der Last wie der Radius der Welle CB zu dem Radio des Rades AC.[Fig. 2]

Beweis.

Die Kraft würde die Last erhalten, wenn gleich nur die Linie AB zurück bliebe. Da nun in C der

Empfohlene Zitierweise:
Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Halle: Rengerische Buchhandlung, 1772, Seite 216. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_II_216.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)