Seite:Anfangsgründe der Mathematik II 248.jpg

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Röhre RS eben so viel, als das Wasser in der Röhre TV, wenn es beiderseits gleichhoch stehet (§. 82. Mech.). Nun hält das Wasser in der Röhre TV das Wasser in der Röhre PQ auf, wenn es beiderseits gleichhoch stehet, vermöge des ersten und andern Falles. Derowegen muß auch das Wasser in der Röhre PQ dem Wasser in der Röhre SR die Wage halten, wenn es beiderseits gleichhoch stehet. Welches das dritte war.


Der vierte Fall.[Fig. 4] Hieraus ist nun ferner klar, daß das Wasser in zwey Röhren XW und YZ einander die Wage hält, wenn es beiderseits nur gleichhoch stehet, die Röhren mögen auch ganz verschiedene Winkel mit der Horizontallinie machen, und von ganz verschiedener Weite seyn. Welches das vierte war.


Der 1. Zusatz.

16. Derowegen, wenn ihr in den Boden eines Fasses, welches inwendig ausgepichet ist, eine lange Röhre von Blech einsetzet, und in C fest verpichet, daß weder Luft noch Wasser durch kan, über dieses so wohl das ganze Faß AB, als die Röhre CD mit Wasser vollfüllet; so werdet ihr sehen, daß das wenige Wasser in der Röhre CD den Boden AE in die Höhe hebet, wenn er gleich mit viel Centnern beschweret wird; weil nemlich das Wasser in der Röhre DC so viel drucket, als der ganze Cylinder der FA drucken würde.[Fig. 5]

Der 2. Zusatz.

17. Dannenhero hat man in dem Drucken der flüßigen Körper nur auf ihre Höhe zu sehen, und auf die Grösse der Grundfläche, welche ihrem Drucken widerstehet.

Empfohlene Zitierweise:
Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Rengerische Buchhandlung, Halle 1772, Seite 248. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_II_248.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)