Seite:Anfangsgründe der Mathematik II 300.jpg

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durch die Röhre DL hinunter fället, jaget es die Luft aus dem Gefässe HQ durch die Röhre FM in das obere Gefässe. Da sie nun etwas zusammengedrucket wird, so wird ihre ausdehnende Kraft vermehret (§. 24. Aërom.). Derowegen weil die äussere Luft bey A weniger Widerstand thut, als die innere auf das Wasser in dem Gefässe PR drucket; so muß das Wasser durch die Röhre CA hinausgetrieben werden. Da nun das herausgetriebene Wasser in der Schüssel KO aufgesammlet wird; fliesset es beständig durch die Röhre DL hinunter, und jaget die Luft aus dem unteren Gefässe HQ durch die Röhre FM in das obere PR. Derowegen springet es so lange, als Wasser in dem Gefässe PR ist. Und solchergestalt jaget das Wasser, was herausspringet, das andere nach sich heraus. W. Z. E.

Anmerkung.

30. Diesen anmuthigen Brunnen hat Heron von Alexandrien erfunden, daher er auch billig zu seinem Andenken der Herons-Brunnen (Fons Heronis) genennet wird. Es springet aber das Wasser aus eben dem Grunde, wie in dem vorhergehenden (§. 27.), nur daß hier die Luft auf eine besondere Art, nemlich durch die Schwere des Wassers in die Röhre DL zusammengedruckt wird.

Die 14. Aufgabe.

31. Einen Springbrunnen zu machen, darinnen das Wasser durch die Wärme zum Springen gebracht wird.[Fig. 18]

Auflösung.

1. Setzet zwey Gefässe AD und DE, wie in der vorhergehenden Aufgabe, entweder unmittelbar

Empfohlene Zitierweise:
Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Rengerische Buchhandlung, Halle 1772, Seite 300. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_II_300.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)