Seite:Anfangsgründe der Mathematik II 340.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

2. Ziehet den Strahl auf das Glas nach der Art, wie er einfallen soll.

3. Auf den Einfallspunct ziehet eine gerade Linie, die auf dem Glase perpendicular stehet, damit ihr den Inclinationswinkel bekommet.

4. Diesen theilet in drey gleiche Theile; so könnet ihr den Strahl ziehen, wir er im Eingange gebrochen wird (§. 3.).

5. Gleichergestalt suchet den Inclinationswinkel im Ausgange, und

6. theilet ihn in zwey gleiche Theile; so könnet ihr den Strahl ziehen, wie er im Ausgange gebrochen wird.

Z. E. das Glas sey auf einer Seite erhaben, auf der andern platt, und die erhabene Seite sey von der Sache abgekehret, auf die platte fallen die Strahlen mit der Axe parallel ein; so ziehet eine gerade Linie AB, und darauf die Axe IF perpendicular. Aus C beschreibet mit dem Radio des Glases den Bogen AKB; so habet ihr den Durchschnitt des Glases. Weil der Strahl DE auf der Linie AB perpendicular stehet; so gehet er bis in E ungebrochen durch (§. 4.). Ziehet aus dem Mittelpunct C die Linie CG durch E; so ist GEH der Inclinationswinkel (§. 16. Optic.). Diesen theilet in zwey gleiche Theile, und machet den Winkel HEF = GEH; so ist EF der gebrochene Strahl (§. 4.). [Fig. 3]

Die 1. Anmerkung.

10. Wenn ihr in dem Zeichnen genau verfahret; so werdet ihr finden, (1) daß, wenn das Glas von beiden Seiten platt ist, der gebrochene Strahl hinter dem Glase mit dem einfallenden

Empfohlene Zitierweise:
Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Halle: Rengerische Buchhandlung, 1772, Seite 340. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_II_340.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)