Seite:Anfangsgründe der Mathematik II 421.jpg

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des Erdbodens zu gleicher Zeit, auch nicht gleich viel von ihrem Lichte verlieret; so kan es keine würkliche Beraubung des Lichtes seyn, sondern es muß nur ein dichter und schattichter Körper zwischen unser Auge und die Sonne treten, welcher die Sonnenstrahlen nicht durchlässet, und so weit als die Sonne von uns zu seyn scheint, ob er gleich in der That von ihr weit weg seyn kan (§. 55. Opic.).

Der 2. Zusatz.

148. Dieser Körper muß rund seyn, weil er sich als eine Scheibe auf der Sonne darstellet.

Der 3. Zusatz.

149. Da nun der Mond sich von Abend gegen Morgen beweget (§. 37.), und zu der Zeit, da die Sonne ihr Licht verlieret, zwischen die Erde und die Sonne kommet (§. 146.), er auch, wenn er voll ist, wie eine runde Scheibe aussiehet; so ist kein Zweifel, daß nicht der Mond derjenige Körper sey, welcher uns auf eine Zeit des Sonnenlichtes beraubet. Und muß daher der Mond das Licht der Sonne nicht duchfallen lassen, und also ein dichter schattichter Körper seyn.

Die 1. Erklärung.

150. Die Sonnenfinsterniß ist eine Bedeckung der Sonne von dem Mond, welcher zwischen der Erde und der Sonne stehet.

Die 5. Erfahrung.

151. Als die Sonne A. 1706. verfinstert

Empfohlene Zitierweise:
Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Rengerische Buchhandlung, Halle 1772, Seite 421. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_II_421.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)