Seite:Anfangsgründe der Mathematik II 442.jpg

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gewöhnliche Art erblicket. Eben dergleichen Flecken hat er im Jupiter den 4 April durch ein Fernglas von 17 Schuhen observiret, als sich der dritte Mond durch ihn beweget, oder vielmehr vor ihm vorbeygestrichen. Hingegen den 11 April, da eben dieser Mond vor dem Jupiter vorbeystrich, konte er keine Flecken wahrnehmen. (Memoires de l’Academ. Royale des Sciences An. 1707. p. m. 375. & seqq.).

Der 1. Zusatz.

206. Weil die Jupitersmonden finstere Körper sind, und ihr Licht nur von der Sonne bekommen (§. 203.); so müssen sie einen Schatten der Sonne gegenüber werfen (§. 34. Optic.). Derowegen sind die Flecken, welche man an dem Jupiter siehet, wenn sie zwischen ihm und der Sonne stehen, ihre Schatten.

Der 2. Zusatz.

207. Weil nun ihr Schatten Circulrund aussiehet, müssen sie die Gestalt einer Kugel haben (§. 44. 45. Optic.).

Der 3. Zusatz.

208. Wenn sie sich aber selbst auf dem Jupiter als ein dunkeler Flecken darstellen, da sie doch von der Sonne bestrahlet werden; müssen nothwendig Veränderungen in ihrer Luft vorgehen, welche verhindern, daß das Sonnenlicht nicht auf einerley Art reflectiret werden kan. Dergleichen auch geschehen muß, wenn ihr Schatten auf dem Jupiter grösser als sie selbst aussiehet.

Empfohlene Zitierweise:
Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Rengerische Buchhandlung, Halle 1772, Seite 442. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_II_442.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)