Seite:Anfangsgründe der Mathematik II 462.jpg

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P das Perigaeum; den Punct A aber das Apogaeum, indem sie in S die Erde setzen.

Die 6. Erklärung.

246. Die Linie PA, welche aus dem Perihelio in das Aphelium gezogen wird, heisset LINEA APSIDVM. [Fig. 20]

Die 7. Erklärung.

247. Die Weite des Brennpunctes S, wo die Sonne ist, von dem Mittelpuncte C, wird die ECCENTRICITaet genennet.

Die 8. Erklärung.

248. Die Linie SI, welche aus dem Mittelpuncte der Sonne S in die Peripherie der Ellipsis oder die Bahn des Planetens gezogen wird, heisset die Distanz oder Weite, im Lateinischen auch INTERVALLUM.

Die 9. Erklärung.

249. Die mittlere Anomalie ist die Zeit, welche der Planete zubringet, indem er von dem Apogaeo oder Aphelio A bis zu einem gewissen Puncte I in seiner Bahn fortgehet.

Zusatz.

250. Also schicket sich zu ihrem Maasse das Stücke von der elliptischen Fläche ASI, welches die Linie, so aus der Sonne S in den Planeten I gezogen wird, währender Zeit beschrieben (§. 242.).

Anmerkung.

251. Zu dem Ende theilet Kepler, dem wir diese Theorie zu danken haben, die ganze Ellipsin in 360 gleiche Theile, und jeden Theil in 60 Scrupel, wie man den Circul einzutheilen pfleget; und durch die Theile und ihre Scrupel spricht er die mittlere Anomalie aus.

Empfohlene Zitierweise:
Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Rengerische Buchhandlung, Halle 1772, Seite 462. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_II_462.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)