Seite:Anfangsgründe der Mathematik I 069.jpg

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A mit beliebiger Eröffnung des Cirkels beschrieben wird, zu messen. Nemlich so viel der Bogen DE Grade und Minuten hat, so viel Grade und Minuten eignet man dem Winkel A zu. Man erforschet aber ihre Anzahl durch halbe Cirkel von Meßing, davon die kleinen, so auf dem Papiere gebraucht werden, Transporteurs heissen.

Die 8. Erklärung.

17. Wenn eine Linie AB auf der andern CD dergestalt aufgerichtet stehet,[Fig. 4] daß die Winkel zu beiden Seiten einander gleich sind; so saget man, es stehe dieselbe auf CD perpendicular, oder senkrecht.

Die 9. Erklärung.

18. Der Winkel ABC, den die Perpendicular-Linie AB mit der Linie BC machet, heisset ein rechter Winkel (angulus rectus):[Fig. 4] Ein jeder kleinerer Winkel, E, ein spitziger Winkel (angulus acutus),[Fig. 5] und ein jeder grösserer, F, ein stumpfer Winkel (angulus obtusus).[Fig. 6]

Die 10. Erklärung.

19. Wenn man einen Winkel A durch eine gerade Linie BC schliesset, so entstehet ein Dreyeck oder Triangel.[Fig. 7] Man nennet es aber rechtwinkelicht, wenn der eine Winkel A ein rechter ist: stumpfwinkelicht, wenn der eine Winkel D ein stumpfer ist;[Fig. 8] spitzwinkelicht, wenn alle drey spitzig sind, wie A, B, C.[Fig. 9] Hingegen, wenn alle drey Seiten AB, BC, CA gleich sind, heisset es ein gleichseitiger Triangel (Triangulum aequilaterum):[Fig. 9] sind zwey

Empfohlene Zitierweise:
Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Rengerische Buchhandlung, Halle 1772, Seite 69. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_I_069.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)