Seite:Anfangsgründe der Mathematik I 105.jpg

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Die 28. Aufgabe.

107. In einem gegebenen Circul ein reguläres Vieleck zu beschreiben.[Fig.72]

Auflösung.

1. Dividiret 360 durch die Zahl der Seiten; so habet ihr die Grösse des Winkels ACB.

2. Diesen traget an den Mittelpunct des Circuls C (§. 48.); so giebet sich die Seite des Vieleckes AB, die ihr

3. in dem Circul herumtragen könnet.

Der 17. Lehrsatz.

108. Die Seite des Sechseckes AB ist dem Radio des Circuls AC gleich.[Fig.72]

Beweis.

Der Winkel ACB ist 60° (§. 107.). Dannenhero sind die übrigen A und B 120° (§. 77.). Nun weil AC = BC (§. 27.); so ist auch A = B (§. 79.), folgends ist jeder von beiden 60°, und also dem Winkel C gleich. Derowegen ist auch AB = AC (§. 82.). W. Z. E.

Der 1. Zusatz.

109. Also darf man nur den Radium sechsmal in dem Circul herumtragen, wenn man in demselben ein Sechseck beschreiben soll.

Der 2. Zusatz.

110. Und wenn man auf eine gegebene Linie ein Sechseck machen soll, darf man nur einen gleichseitigen Triangel auf dieselbe setzen (§. 53.), so ist die Spitze C der Mittelpunct des Circuls, darein es kommen soll.

Empfohlene Zitierweise:
Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Rengerische Buchhandlung, Halle 1772, Seite 105. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_I_105.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)