Seite:Annalen der Physik 1843 014.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Hauch diese Theile überzogen hatte. Unter dem Mikroskop zeigt sich der Hauch als eine große Menge einzelner Tropfen, die so an der Platte haften, wie etwa ein Quecksilbertropfen an einer Silberplatte.

Der feine Hauch unterscheidet sich von dem gewöhnlichen dadurch, daß die kleinen Tropfen mehr in einander verlaufen, und fast eine zusammenhängende Wasser-Oberfläche bilden. Durch den Proceß der Bildererzeugung ist also die Adhäsion des Dampfes vermehrt worden. Diese Eigenschaft der elektrischen Bilder, die Dämpfe stärker zu condensiren, führte mich auf die Vermuthung, daß hier ein ähnlicher Proceß vor sich ginge, wie bei einer Platinplatte am Sauerstoffpol einer galvanischen Kette, daß also die Platten an den Stellen der Bilder absolut rein würden. Zwar stellte ich mit Platten verschiedener Metalle Versuche an, um zu sehen, ob vielleicht Gasarten von denselben condensirt würden; allein ohne Erfolg. Dennoch glaube ich, daß Versuche mit Platinplatten (deren ich mich nicht bedient habe) gute Resultate geben würden.

Statt der Condensation der Dämpfe suchte ich ein anderes Mittel aufzufinden, um die Bilder sichtbar zu machen, welches besonders dazu dienen sollte, die positiven Bilder von den negativen zu unterscheiden. Condensirte Dämpfe, besonders der Hauch, dessen Gebrauch am bequemsten ist, täuschen nämlich oft über die Art des Bildes, das je nach der verschiedenen Lage der Platte zum auffallenden Lichte bald positiv, bald negativ erscheint. Weil nun aus der verschiedenen Condensation der Dämpfe eine bedeutende Differenz zwischen Platte und Bild ersichtlich ist, so wollte ich untersuchen, wie weit diese Differenz auf einen chemischen Proceß Einfluß ausüben könnte. Ich brachte daher zwei Messingplatten, auf denen elektrische Bilder erzeugt worden waren, in eine schwache Kupfervitriolauflösung, und verband sie mit den Polen eines Calorimotors. In kurzer

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LX.Leipzig: Verlag von Johann Ambrosius Barth, 1843, Seite 2. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_1843_014.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)