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das Eisenrohr mit dem Chlorcalcium-Apparat verbindet, wählten wir ein Rohr von Zinn. Die Gase strömten aus jeder Tiefe mit einer Lebhaftigkeit aus der letzten Glasröhre des Auffangungs-Apparates, welche den Gebrauch einer Saugpumpe ganz überflüssig machte. Dennoch bedienten wir uns einer solchen für die oberen Teufen, um ganz sicher zu seyn, jede Spur von Luft aus dem Apparate vertrieben zu haben.

Die Hauptdimensionen des Bärumer Hohofenschachtes zwischen Gicht und Form sind auf Taf. III Fig. 1 angegeben. Der Wind wird durch eine Düse von Zoll Rheinl. im Durchmesser zugeführt. Während der Zeit der Gichtgas-Auffangung war der mittlere Manometerstand 14 Linien Rheinl. Quecksilber. Die Temperatur der durch einen Wasser-Alfinger-Apparat erwärmten Gebläseluft hielt sich etwa zwischen 200° und 230° C., indem nämlich darin eine Stange metallischen Zinns dem Schmelzen mehr oder weniger nahe gebracht wurde. Ein an der Windleitungsröhre angebrachtes Metall-Spiralen-Thermometer konnte nicht zur näheren Bestimmung der Temperatur gebraucht werden, da es, wie dieß mit allen derartigen Thermometern der Fall zu seyn pflegt, schon nach kurzer Zeit faul und ungenau geworden war.

Man verschmelzt auf Bärum ein Gemenge aus Eisenglanz und Magneteisenstein mit einem durchschnittlichen Eisengehalte von 40 bis 42 Procent. Da die Erze theils kalkige (kohlensauren Kalk bei sich führende), theils kieselige sind, so entgeht man durch eine zweckmäßige Gattirung jedem Zusätze eines schlackenbildenden Flußmittels. Als Brennmaterial werden gute Tannenkohlen angewendet. Die wöchentliche Produclion beträgt etwa 140 Schiffpfund graues Roheisen.

Die Analyse der aufgefangenen Gase geschah vermittelst eudiometrischer Bestimmung. Der Liebig’sche Apparat, dessen sich Ebelmen[1] bei seinen Untersuchungen



  1. Annal. des mines, T. XX.
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Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LX.Leipzig: Verlag von Johann Ambrosius Barth, 1843, Seite 504. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_1843_504.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)