Seite:Arthur Schnitzler – Flucht in die Finsternis – 154.jpg

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paßte am ehesten auf August Langer; auffallend war, daß, nach dem Bericht des Portiers, in einiger Entfernung ein zweiter Herr in einem Wagen gewartet hatte. War es so weit –? Er eilte die Treppe hinauf in sein Zimmer. Er zweifelte nicht daran, daß alles vorbereitet war, ihn zu vorläufiger Beobachtung in eine Anstalt zu bringen. Damit wäre sein Schicksal natürlich besiegelt. Jedenfalls war es Torheit, noch eine Viertelstunde länger hier zu verweilen, wo er seiner Freiheit, vielleicht seines Lebens nicht mehr sicher war. Er mußte den Gasthof sofort verlassen, wie zu einem Spaziergang, und mit einem früheren Zug abreisen, als er mit Paula verabredet hatte. Er steckte die allerwichtigsten Papiere zu sich, verschloß seine Schränke, verließ das Zimmer zehn Minuten, nachdem er es betreten, zündete sich in der Toreinfahrt eine Zigarette an und schlenderte langsam davon.

In einer entfernteren Straße nahm er einen Wagen, besorgte auf dem Weg zur Bahn allerlei, was er für die nächsten Tage benötigte, auch eine Reisetasche, in die er das Eingekaufte packte, und war eine Viertelstunde vor Abgang des Dreiuhrzuges auf dem Bahnhof angelangt. Im Wartesaal warf er einige Zeilen für Paula aufs Papier. Aus Gründen, die er ihr erst mündlich auseinandersetzen könne, sei er schon einige Stunden früher abgefahren. Sie aber solle zur

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Arthur Schnitzler: Flucht in die Finsternis. Berlin: S. Fischer, 1931, Seite 154. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Arthur_Schnitzler_%E2%80%93_Flucht_in_die_Finsternis_%E2%80%93_154.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)