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Der Fischer tritt nun rasch voran,
Es folgen ihm die Beiden.

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Nächst an der Wiese zog die Bahn,

Bedeckt von hohen Weiden.

Durch Sümpfe geht’s und über Stein,
Gleichviel, es geht doch weiter.
Und endlich hält der Fischer ein,

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Es halten die Begleiter.


„Gelöst, ihr Herrn, ist nun mein Wort!
Ich that nach euerm Willen,
Mög’ nun das reiche Basel dort
Euch andre Wünsch’ erfüllen.“

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„Wohlan, du bist ein Ehrenmann!

Du sollst nun auch erfahren,
Wem treue Dienste du gethan –
Sieh mich, den Mann von Jahren!

Ich bin Karl Wilhelm, dein Markgraf –

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Mich freut’s, daß noch vorhanden

So biedre Männer treu und brav
In meinen obern Landen.

So Männer, die den Fremdling gern
Mit Wort und That berathen,

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In deren Brust die Falschheit fern:

Sind Zierden in den Staaten.

Trägst du auch noch so rauh Gewand,
Ich weiß was drunter wohnet.
Nimm, Wackrer, deines Fürsten Hand,

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Und sag’, was dich belohnet.“


Der Fischer wirft sich auf ein Knie,
Er küßt des Fürsten Hände:
„Belohnung, Herr? So sei sie die,
Daß ich mich Euch verpfände.“

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„Gut, komm nach Basel in mein Haus

Nach deinem Wohlgefallen;

Empfohlene Zitierweise:
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 1. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 191. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_191.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)