Seite:Badisches Sagenbuch 254.jpg

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Auch in der Orthographie weiche ich zum Theil zuweilen von der Hebel’schen ab, da mein Bestreben dahin ging, den Klang der Wörter, so weit dies auf einfache Weise geschehen konnte, möglichst treu durch die Schreibart zu bezeichnen, selbst wenn sie der Analogie des Hochteutschen zuwider läuft.

L. F. Dorn.     

²) Siehe den Artikel „der wilde Jäger Habsberger.“ Seite 186 dieses Buches.

³) Eine halbe Stunde von Oberweiler aufwärts liegt die Ruine des Schlosses Neuenfels, welche von Badenweilers Gästen sehr oft besucht wird. Die Mauern desselben stehn noch; man sieht den alten Schloßhof und in kleiner Entfernung davon den Raum des ehmaligen Gartens. Von der Geschichte des Schlosses schweigen die Urkunden. Der letzte Besitzer war Christoph von Neuenfels, der es mit seiner Gattin, einer Tochter und fünf Dienstboten bewohnte. Noch vom Jahre 1540 hat man Kunde von ihm. Eine wohldressirte, große Dogge holte jeden Tag in Britzingen oder Badenweiler den Fleischbedarf in einem Korbe für die Familie. Einst, nachdem der Hund mehrere Tage lang ausgeblieben war, ahnte man darauf nichts Gutes; man begab sich auf das Schloß, fand den Hund neben einigen Dienern erschlagen und die Herrschaft ermordet, welche Greuelthat wahrscheinlich von Räubern verübt worden. Die Leichen wurden in Britzingen beigesetzt.

(Siehe Pfarrer J. Schneider’s; „Das Badische Oberland.“ Lörrach, 1841. S. 18.)

⁴) Neuenburg war in früheren Zeiten, schon vom 13. Jahrhundert an, eine beträchtliche Stadt, die vieler Privilegien genoß. Im Jahr 1490 war Kaiser Maximilian daselbst und bestätigte ihr dieselben, auch erlaubte er 1496, statt der alten, durch den Rhein größtentheils unterhöhlten und weggespülten Stadt, eine neue zu erbauen und erhöhte ihren Rheinzoll. In den Jahren 1632 und 1634 wurde Neuenburg von den Schweden genommen; Herzog Bernhard von Weimar hatte 1638 hier sein Hauptquartier, während er Breisach belagerte; im Jahre darauf starb er hier an Gift.

(Vergl. Universallexikon von Baden. S. 817.)


Der Hausgeist Rüdy.

Seit 70 Jahren ist das Pfarrhaus zu Obereggenen erbaut. Das alte stand nicht auf diesem Platze, sondern in dem Garten, den man jetzt den Rüdy-Garten heißt. Der Pfarrer, der im alten Hause wohnte, hatte viele Jahre lang keine Ruhe vor einem Hausgeist, der darin auf allerlei Weise sein Wesen trieb,

Empfohlene Zitierweise:
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagenbuch 1. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 254. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_254.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)