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Des Römmerbades Trümmer,

Der Bergruine Flimmer
Im Abendsonnengold,
Des Heilquell’s Segenskammer,
Dem Schacht, dem Eisenhammer,

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Ist meine Seele hold.


Natur! mit alter Kunde
Stehst du im Schwesterbunde,
Erquickst hier Geist und Sinn;
Frei von der Sorgen Schwarme

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Ruh’ ich in deinem Arme,

Du Freudenspenderin!

Ich steige auf zum Blauen,
Die Welt umher zu schauen,
Die mir sein Gipfel zeigt.

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Ich wall’ im Wiesenthale,

Wo an dem Todtenmahle
Aus Grüften Leben steigt.

Der Römer und der Ritter
Erscheinen im Gewitter

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Vor Gottes Wolkenthron;

Nun ruhen ihre Schwerter,
Wo herrlicher, verklärter
Nur glänzt der Edeln Lohn.

Auch nach dem hohen Hause

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Von Bürglen’s froher Klause

Richt’ ich der Wandrung Ziel;
Fern von dem Weltgetümmel,
Schweb’ ich empor zum Himmel
In heiligem Gefühl.

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Ich habe mir erkiesen

Die Dörfer, Haine, Wiesen,
Vom Bögelhof zu sehn;
Den Neuenfels zu suchen,

Empfohlene Zitierweise:
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagenbuch 1. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 266. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_266.jpg&oldid=- (Version vom 14.5.2018)