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O! als er auszog in das Feld,

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Das Herz von Hoffnung kühn geschwellt,

Wie manches Ach
Folgt ihm jetzt nach!
Wie manche Wolke trat herein
Um lichter Augen Sonnenschein!

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Des Hofes Blumen traurig stehn;

Die Mutter will vor Gram vergehn,
Der Ahnung Schmerz
Zerreißt ihr Herz;
Doch festen Sinns für Konradin

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Sehn Alle Friedrichs Seele glühn.


Der kecke Wurf, er ist gewagt.
Der Muth des Rechts, der Ehre Macht
Reißt stürmend fort
Von Ort zu Ort

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Des Banners freudekühnen Lauf;

Der kleine Hauf schwillt wachsend auf.

Das schöne Land, schon liegt es da;
„Willkomm!“ schallts durch Italia;
Mit Huldigung

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Naht Alt und Jung;

Dem Heerzug öffnen feierlich
Der alten Roma Pforten sich.

Bei Saitenspiel und Paukenklang
Welch herrlicher Triumphempfang!

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Die Tücher wehn

Von Höhn zu Höhn,
Und frische Blumenketten ziehn
Von Haus zu Haus sich duftend hin.

Balkon und Dächer angefüllt,

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Und ob dem Tyndaridenbild,

Wo Held und Held
Zum Freund gesellt,

Empfohlene Zitierweise:
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagenbuch 1. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 361. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_361.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)