’s hilft kei das walt Gott, und hilft kei Ave Maria!
Wemme bete will, enanderno hebt er eim ’s Muul zu.
Wemmen an Himmel luegt, se streut er Aeschen in d’Auge; –
Het me Hunger, – und ißt, – er wirft eim Wermuth in d’Suppe;
Lauft me wie ne Hirz, er au, und blibt nit dehinte.
Schlicht me wie ne Schatte, se seit er: Jo, nur wenn g’mach thue.
Stoht er nit in der Chilchen und sitzt er nit zue der in’s Wirthshuus?
Wo de gohsch und wo de stohsch, sin G’spenster und G’spenster.
Mitten Schlofe. Los, i will der näumis verzehle:
Weisch no, wie de g’stohle hesch, und d’Waisli bitroge,
So und so, und das und deis; und wenn er am End isch,
Fangt er vo vornen a, und viel will’s Schlofe nit sage.“ –
Het der Puhu g’sprützt. Druf sagi wieder: „I bi doch
Au ne Sunntig-Chind, mit mengem Geistli bifründet,
Aber b’hüet mi Gott der Her!“ – Druf lächlet der Engel:
„B’halt di G’wisse rein, ’s goht über b’siebmen und b’segne,
Nimm der Puhu mit, und lösch en ab in der Wiese,
Aß er nit in d’Dörfer rennt und d’Schüüre nit azündt.
B’huet di Gott, und halt di wohl!“ – Druf sagi: „Her Engel!
B’huet di Gott der Her, und zürne nüt! Wenn de in d’Stadt chumsch,
’s stöhn der Rosinli z’Dienst und Hypokras, wenn er di animmt.
D’Sterneluft isch rau, absonderli nebe der Birsig.[1]“
Drüber graut der Tag, und richtig chummi go Todtnau,
Und gang wieder Basel zue im lieblige Schatte.
Mittem heilige Chrüz und mit der verblichene Fahne,
- ↑ Birsig; ein Flüßchen, welches durch Basel fließt.
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagenbuch 1. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 433. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_433.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)