Ist dem Untergang verfallen,
Traurig aus den Klosterhallen
Zieht der Mönche Schaar hinaus.
Und des Hauses Gründerin,
Was aus Allerheil’gen werde,
Forscht sie mit betrübiem Sinn.
Sieh, da pflegen just die Herrn
Rath mit hochgelehrten Mienen:
Ob als Strafhaus, als Kasern’?
Reden, schreiben hin und her
Mit bedächt’ger Ueberlegung,
Ziehen gründliohst in Erwägung
Uta hört geduldig lang,
Wie die Herren sich verklügeln,
Doch nicht länger mag sie zügeln
Ihres Unmuths heißen Drang.
Gießt sie finstre Wetterschauer:
Weh! des Klosters höchste Mauer
Spaltet ein gewaltiger Blitz!
„Nun ihr Herren! mit Verlaub,
Flammen zischen, Funken sprühen,
Und das Kloster sinkt in Staub.
*) Dieses Gedicht bildet das Gegenstück zu dem vorstehenden. Nicht minder außergewöhnlich und bemerkenswerth als dessen Gründung (nach der in der Klosterchronik aufbewahrten Sage) war auch das Ende des Klosters. Im Jahr 1803, als kaum die Mönche das Kloster verlassen hatten, und man darüber sich berathschlagte, zu welchem Zwecke das Gebäude
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band . Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 46. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_046.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)