Dann besprengt er Tisch’ und Bänke
Tisch’ und Bänke, Heerd’ und Schränke
Werden immer nasser,
Immer nasser Flur und Wände
Bis in alle Ritzen,
Aus dem Kessel spritzen.
Aus den Decken, aus den Ecken
Wasserschäume wallen,
Mann und Frau voll Todesschrecken
Auch das Pfäfflein muß im Tormel
Sich zu Boden strecken,
Jede Geisterbannungsformel
Bleibt im Hals ihm stecken.
Wird die Wand gebrochen,
Daraus kommt mit hellem Lachen
Zwerg auf Zwerg gekrochen;
All’ mit Eiern, Speck und Schinken
Und dazwischen sieht man blinken
Weingefüllte Flaschen.
Doch der Dickste von dem Haufen
Klatschet in die Hände,
Wieder durch die Wände;
Dann mit spött’scher Miene kehrt er
Sich zum armen Pfaffen:
„Sehl, uns bangt nicht, Hochgelehrter!
Mit des ganzen Bannes Strahle
Krümmt Ihr uns kein Härchen,
Und, wo nur in diesem Thale
Lebt ein geizig Pärchen,
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 94. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_094.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)