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Verborgne Kräfte legen
Den Schlag ins Menschenherz,

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Verborgne Kräfte regen

Sich selbst im starren Erz;
Der Forscher sucht vergebens,
Woher der Born entquillt;
Der Ursprung alles Lebens

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Ist tief in Nacht verhüllt.


Wer läßt geheime Schauer
Hier unter Eichen wehn?
Warum die stille Trauer,
Wo Windecks Thürme stehn?

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Was spricht im Waldesschweigen

Uns so bedeutend an?
Wer macht, daß von den Zweigen
Uns Ruhe säuseln kann?

Die Welt des Unsichtbaren

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Thut sich hier leise kund;

Kannst du das Wort bewahren,
So tritt in ihren Bund!
Dein und der Quelle Leben
Entströmen Einer Hand,

55
Die Kräfte, die hier weben

Verknüpft mit dir Ein Band.

Aloys Schreiber.


Erwin von Steinbach.[1]

Wer mag der stille Knabe seyn?
Er flieht die Spiele der Genossen
Und bleibt am liebsten ganz allein
Tief im Gebirge, waldumschlossen;

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Am Quellenufer hingestreckt,

Wo niemand seine Träume weckt,


  1. Siehe die Anmerkungen, S. 169.
Empfohlene Zitierweise:
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 164. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_164.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)