Seite:Badisches Sagenbuch II 389.jpg

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Die Trommel ruft, das Schwert wird bloß,
Wie Blitze folgen Hieb und Stoß,
Es donnern die Kanonen,

40
Die Freund und Feind nicht schonen.


Und Mancher stürzt’, und Mancher sank,
Und mancher Kämpe sterbenskrank
Hat schweren Tod gelitten,
Denn blutig ward gestritten.

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Es stach der Sonne heißer Brand

Den Fürsten, der im Freien stand;
Doch kühles Obdach hatten
Die Feind’ im Waldesschatten.

Da hat gar mancher Held geklagt;

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Der Markgraf streitet unverzagt,

Und Mancher muß erbleichen
Vor seines Armes Streichen.

Doch sieh! welch schwarzer Höllendampf
Steigt dort empor und stört den Kampf?

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Horcht wie es kracht und wettert,

Und Alles rings zerschmettert!

Des Fürsten Heer wird schnell zersprengt,
Und Herrn und Knechte fliehn vermengt;
Ein Schreckensruf verkündet:

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Das Pulver ist entzündet!


Umsonst war Bitte, Mahnung, Droh’n,
So Muth als Ordnung war entflohn;
Doch focht, vom Feind umgeben,
Der Markgraf für sein Leben.

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Nun spitzt das Ohr und hört die That,

Die nirgends ihres Gleichen hat,
Vernehmt sie, und bewundert
Von Pforzheim die Vierhundert!

Empfohlene Zitierweise:
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 389. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_389.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)