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Bis in des Sommers Schwüle

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Mir reifet eure Saat,

Und bis mir in der Mühle
Sich wieder dreht ein Rad.

„Ihr seht, der Westwind fächelt
In Stoppeln und Gesträuch;

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Ihr seht, die Sonne lächelt:

Sie wartet nur auf euch.
Drum sendet flugs die Schlüssel
Und öffnet euren Schatz:[1]
So findet bei der Schüssel

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Das Brot den rechten Platz!“
Gustav Schwab.

¹)

„Wohl in die Pfalz am Rhein“ etc.

Graf Ulrich von Würtemberg, Karl I., Markgraf von Baden, Schwager des Kaisers Friedrich III., und sein Bruder Georg, Bischof von Metz, zogen als Bundesgenossen Adolf’s von Nassau aus, um Diesem das dem Grafen Diether von Isenburg durch den Papst abgesprochene Kurfürstenthum Mainz zu erobern. Diether fand aber an Friedrich dem Sieghaften, Kurfürsten und Pfalzgrafen am Rhein, eine kräftige Hülfe.

²)

„Zum Wetterhimmel bald“ etc.

Friedrich hatte 800 Mann zu Pferd und 200 zu Fuß. Vor dem Schwezinger Wald stieß noch Diether und der Graf von Katzenellenbogen mit 300 Reitern zu ihm.


  1. „Und öffnet euren Schatz.“
    Georg mußte sich mit 50,000, Ulrich und Karl, nach dreizehnmonatlicher Gefangenschaft, Jeder mit 100,000 Gulden lösen; bis zur völligen Abzahlung wurden ihre Ländereien verpfändet. Die Walstatt Seckenheim bezeichnet ein steinernes Crucifix mit einer Inschrift. Diether blieb Kurfürst, und verpfändete (1463) die Bergstraße an Friedrich für 100,000 fl. Der unternehmende Friedrich mag somit der Pfalzgraf seyn, der, nach der Sage, vergebliche Anstalten machte, die Riesensäule vom Felsberg wegzuschaffen.
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August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 513. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_513.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)