Seite:Badisches Sagenbuch II 632.jpg

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Seit dieser Zeit liegt die Burg wüste und gegenwärtig sieht man nichts mehr von ihr, als einen sehr breiten tiefen Graben, welcher einen Hügel von beträchtlichem Umfange umgibt, der mit Weinstöcken bepflanzt ist, denen die Reste der Grundmauern der Burg zu Terrassen dienen.

(Aus Gottschalks „Ritterburgen und Bergschlösser Deutschlands“ 6. Band. S. 177.)


Die Niederlage der Bauern in der Schlacht bei Königshofen.

An einem Freitag in der Nacht
Hat sich Götz Berling[1] aufgemacht,
Sein Haufen mit sich genommen;
Und sechs- und vierzig großer Stück,

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Schlangen, Falkonet und Feldgeschütz

Vom Bund thät er bekommen.

Und zog wohl in das Tauberthal,
Zu Königshofen ihr[2] Lager war,
Des Feinds wollt’ er da warten:

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Sein’ Büchsen richt’ er in das Feld,

Sein Ordnung hat er wohl bestellt,
Von Spieß’ und Hellebarten.

Am Freitag vor Pfingsten geschah,
Daß man den Bund herziehen sah

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Mit einem großen Heere;

Die Bauern zogen den Berg hinan,
Den Vortheil wollten sie innen han,
Allda sich der Feind wehre.

Dem reisigen Zeug war so jach,

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Der verloren Hauf eilt hinten nach,

In die Bauern thäten sie brechen.
Ihr Keiner wollt hie nicht bestohn,
Ein jeder meint: wär’ ich darvon!
Und huben an zu streichen.


  1. von Berlichingen.
  2. nämlich der aufrührerischen Bauern.
Empfohlene Zitierweise:
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 632. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_632.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)