Seite:Blitzableiter (Nicolai) 034.jpg

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Da ich im vorhergehenden gesaget, daß Körper, wenn sie durch die Kraft ihrer Schwere fallen, solches mit stets zunehmender Geschwindigkeit thun: so möchte man hier vielleicht fragen: wie geht es zu, daß die Bewegung des Rades immer gleich ist, und nicht geschwinder wird, da das Wasser doch stets und gleichförmig darauf wirkt? Die faßlichste Antwort ist diese: daß die Geschwindigkeit des Rades nie so gros seyn kann, als die Geschwindigkeit des Wassers, so es umtreibt. Denn sollte sie so groß werden, so würde die Kraft des Wassers gegen das Rad so gut als verlohren seyn, und es würde keine Kraft übrig bleiben, die Reibung der Getriebe und die Schwere des Steins zu überwinden. Daher wird die Geschwindigkeit, mit welcher das Rad sich zu bewegen anfängt, nicht länger zunehmen, als bis der höchste Grad seiner Kraft mit dem Widerstande der arbeitenden Theile der Mühle im Gleichgewicht ist, und alsdenn geht das Rad mit gleicher Bewegung immer fort.

Wenn das Kammrad so gemacht wird, daß es 18 Zolle Durchschnitt und 30 Kämme, der Drilling hingegen im Verhältniß 10 Stäbe, und die Mühlsteine im Durchschnitt zwey Fuß halten; das ganze

Empfohlene Zitierweise:
Nikolaus Anton Johann Kirchhof und James Ferguson: N. A. J. Kirchhofs Beschreibung einer Zurüstung welche die anziehende Kraft der Erde gegen die Gewitterwolke und die Nützlichkeit der Blitzableiter sinnlich beweiset. Hamburg und Berlin: Friedrich Nicolai, 1781, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Blitzableiter_(Nicolai)_034.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)