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lineare Leiter. — Erforschung des Elementargesetzes. 129


von lediglich zusammengesetzt sein aus den charakteristischen Constanten des gegebenen Systemes und aus den Parametern Gleiches gilt offenbar von den denn nach (19.) ist



„Bezeichnet man also die charakteristischen Constanten des gegebenen Systemes mit so werden die in



enthaltenen Functionen von folgender Gestalt sein:



dass heisst, die sind die einzigen Constanten, und die die einzigen Variablen, welche in diesen überhaupt enthalten sein können.“

     Wir stellen uns nun die Aufgabe, die Functionen wirklich zu bestimmen für irgend eine specielle Lage des gegebenen Systemes d. h. für diejenigen speciellen Werthe welche die Parameter bei jener speciellen Lage annehmen.

     Die Functionen sind nach (20.) unabhängig von den auf das System (an irgend welchen Fäden) einwirkenden äusseren Zugkräften. Sollten also diese Kräfte etwa von Hause aus in irgend welcher Weise (etwa als Functionen der Zeit) gegeben sein, so werden wir trotzdem dieselben von Augenblick zu Augenblick ganz nach unserm Gefallen abändern dürfen, ohne dass dadurch irgend welche Aenderungen eintreten in der Beschaffenheit der Functionen Um nun die Werthe dieser für die specielle Lage (d. h. für die Parameter ) zu ermitteln, wollen wir jene äusseren Zugkräfte von Augenblick zu Augenblick in solcher Weise uns regulirt denken, dass das System nachdem es von seinem gegebenen Anfangszustande aus beliebig lange Zeit andere und andere Zustände durchlaufen hat, allmählig mit mehr und mehr abnehmender Geschwindigkeit der gegebenen Lage sich nähert, endlich mit der Geschwindigkeit Null in diese Lage hineingelangt, und sodann in derselben festgehalten wird. Denken wir uns diese Fixirung des Systemes (welche ebenfalls durch passende Regulirung der äusseren Zugkräfte zu bewirken ist) unendlich lange Zeit andauernd, so werden die in dem System vorhandenen Stromstärken (wie aus experimentellen Ergebnissen mit Sicherheit geschlossen werden kann) schwächer und schwächer werden, und schliesslich erlöschen. In demselben Augenblick aber, wo die J erlöschen. In demselben Augenblick verschwinden, nach (17.b), auch die Somit sind wir also zu der Einsicht gelangt, dass die Functionen für die specielle Lage unter gewissen Umständen

     Neumann, die elektrischen Kräfte.

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Carl Gottfried Neumann: Die elektrischen Kräfte. Leipzig 1873, Seite 129. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Carl_Gottfried_Neumann_-_Die_elektrischen_Kr%C3%A4fte_147.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)