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	Carl Gottfried Neumann: Die elektrischen Kräfte

(13.)

$\left(J,\alpha \gamma \right)\ \mathrm {und} \ \left(J_{1},s_{1}\right)$

stattfindende ponderomotorische Arbeit $S$, d. i. diejenige Arbeit, welche der sogenannte ungeschlossene Strom $\left(J,\alpha \gamma \right)$ und der geschlossene Strom $\left(J_{1},s_{1}\right)$ während jenes Zeitraumes auf einander ausüben.

Diese Arbeit $S$ wird, falls man unter $\sigma$ eine beliebige ihrer Gestalt nach unveränderliche und mit $s_{1}$ starr verbundene Curve, ferner unter $j$ einen in $\sigma$ vorhandenen Strom von beliebig variirender Stärke versteht, identisch sein mit derjenigen, welche stattfindet zwischen

(14.)

$\left(J,\alpha \gamma \right)+(j,\sigma )\ \mathrm {und} \ \left(J_{1},s_{1}\right);$

denn die zwischen $(j,\sigma )$ und $\left(J_{1},s_{1}\right)$ stattfindende Arbeit ist, in Folge der zwischen $\sigma$ und $s_{1}$ vorausgesetzten starren Verbindung, offenbar gleich Null.

Fig. 12

Denkt man sich der bessern Anschaulichkeit willen den Ring $s_{1}$ eingebettet in eine starre Substanz, welche nach allen Seiten beliebig weit ausgedehnt ist und an allen Bewegungen des Ringes theilnimmt, so wird die Curve $\sigma$ ebenfalls in diese Substanz eingebettet zu denken sein. Die Curve $\sigma$ mag ungeschlossen, etwa $\Lambda$-förmig sein (Fig. 12), nämlich aus zwei von irgend einem Punct $\Omega$ ausgehenden Aesten bestehen; diese Aeste seien in ihrem anfänglichen Lauf beliebig, in ihrem späteren Lauf aber identisch mit denjenigen Wegen, welche die Puncte $\alpha$ und $\gamma$ während der Zeit $t'\dots t''\dots \infty$ in jener fingirten Substanz durchwandern. In jedem Augenblick wird alsdann die Curve $\sigma$ durch den Strom $\left(J,\alpha \gamma \right)$ in zwei äussere und ein mittleres Segment zerlegt; der Art, dass letzteres mit $\left(J,\alpha \gamma \right)$ zusammengenommen ein Dreieck bildet. Die in $\sigma$ vorhandene Stromstärke $j$ mag nun der Art variiren, dass sie in den beiden äusseren Segmenten stets = 0, hingegen in dem mittleren Segment $\gamma \Omega \alpha$ stets = $J$ ist.

Das in (14.) genannte System $\left(J,\alpha \gamma \right)+(j,\sigma )$ kann alsdann kürzer mit

$\left(J,\ \alpha \gamma \Omega \alpha \right)$

bezeichnet, nämlich aufgefasst werden als ein geschlossener Strom von der Stärke $J$, dessen Strombahn durch das Dreieck $\alpha \gamma \Omega \alpha$ dargestellt, und in $\alpha$ und $\gamma$ mit Gleitstellen behaftet ist. Somit kann die gesuchte Arbeit $S$ als diejenige definirt werden, welche während der Zeit $t'\dots t''$ stattfinde zwischen den beiden geschlossenen Strömen

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Carl Gottfried Neumann: Die elektrischen Kräfte. B. G. Teubner, Leipzig 1873, Seite 237. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Carl_Gottfried_Neumann_-_Die_elektrischen_Kr%C3%A4fte_255.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)