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zurückgekehrt; endlich – so dachten Alle – werden neue Siege erfochten werden, wird alte Glorie wiederkehren.

Als ich von Toulouse nach Bordeaux kam, führte mich mein Freund, der General-Consul Meyer, zu Maroto’s Töchtern. Sie wohnten auf eine halbe Stunde von der Stadt, in einer kleinen Villa, Allemagne genannt, die Maroto vor einigen Monaten um fünfzigtausend Fr. gekauft und daselbst in aller Ruhe und Zurückgezogenheit den Moment seiner Einberufung abgewartet hatte. Diese zwei Mädchen waren liebliche Geschöpfe; im Peru geboren, zu Granada erzogen, war ihr südlicher Typus unverkennbar; kleine Füße, niedliche Hände, große dunkle Augen und lange seidne Wimpern. Besonders war die jüngere ein zauberisches Wesen, der eine düstere Melancholie, ein schwärmerischer halbvoilirter Blick einen eigenen Reiz verlieh. Sie sprach mit wehmüthiger Begeisterung von ihrem Vater, der sich, nach ihrem Ausdruck, „geopfert habe und fallen würde.“ Wenige Tage vor meinem Besuche in Allemagne hatte dieses achtzehnjährige Mädchen einen für ein Weib gewiß seltenen Beweis von Geistesgegenwart und Muth gegeben. Sie hörte bei Nacht

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_017.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)