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auch diese mehr nominelle Stelle verlor er nach zwei Monaten, da er in seinem Hause eine Hazardspielbank etablirt hatte. Der Aufsicht des Vizekönigs von Peru, Marquis de la Concordia, übergeben, durfte er die Stadt nicht verlassen, in der er ohne aller Beschäftigung sich aufhielt. Endlich ward seinen dringenden Bitten nachgegeben und er zur Disposition des Generals Laserna gestellt, der ihm die Präsidentschaft des Districts von Charcas anvertraute. Ueber diese Periode des Wirkens Maroto’s steht in einer spanischen Klageschrift, die über ihn erschien: „Hier (in Charcas) gab er die ersten Beweise der Grausamkeit (ferocidad) seines Charakters, wie er auch bei der unglücklichen Schlacht von Chacabuco Beweise seiner Feigheit gegeben hatte. An diesem Tage ward durch seine Schuld beinahe das ganze Königreich Chili verloren. Während seiner Präsidentschaft schwand die letzte Hoffnung einer Aussöhnung der Eingebornen mit dem Mutterstaate, durch die Erpressungen, Diebereien (robos) und schändlichen Mordthaten (asesinatos escandalosos), die er während seiner ephemeren Regierung selbst verübte oder doch wenigstens duldete.“

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_024.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)