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Aufenthalts in Bordeaux bekannt. Doch maß ich den meisten dieser Anschuldigungen nur wenig Glauben bei; so viel Gemeinheiten, Schurkenstreiche, feige Handlungen schienen mir bei dem Manne unglaublich, dem der König den Triumph seiner Sache, Krone und Heer anvertraut, der uns zu Sieg und Ehre führen sollte. Je ungeheurer die Anklagen, desto schwieriger schien mir die Stellung des Mannes, dem so schauderhafte Verläumdungen nachgeredet wurden, die ich alle mit dem alten Dicton entschuldigte: il n’y a que les âmes molles qui n’ont pas d’ennemis. Er hatte Feinde und Neider, das schien mir klar, mehr anzunehmen, hätte ich für frevelhaft gehalten.

Mit diesen Ideen verließ ich Bordeaux. Ohne Vorbereitungen die Straße einzuschlagen, die ich vor wenigen Monaten in Gesellschaft eines Polizei-Agenten befahren, schien mir unklug, um so mehr als auf allen Gensdarmerie-Stationen Brigadiers an den Wagen getreten waren, mein Signalement zu nehmen. Glücklicher Weise war damals im südlichen Frankreich das Spediren der Carlisten durch beide Linien (die eine längst der Garonne und die andere längst der Pyreneen) so methodisch organisirt, daß eine solche

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_031.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)