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Namens gemein hat, das in der Nähe von Frankfurt a. M. üblich ist.

Gegen Mitternacht brachen wir auf; der Contrebandier, bei dem wir ausgeruht hatten, wollte mich durchaus mit seinem Knechte bis an die Grenze begleiten, angeblich, da diese Strecke gefährlich sei und meine zwei Guiden nicht genügen würden, einen etwaigen Strauß mit den Douaniers zu bestehen; doch mag sein Hauptgrund in der Aussicht eines sichern Gewinns einiger Doublonen gelegen haben. Da er nicht abzuweisen war und meinen Guiden sein Anerbieten sehr zu gefallen schien, mußte ich einwilligen. Meine zwei neuen Begleiter ergriffen ihre schweren, mit Eisen beschlagenen, Knotenstöcke und machten ein paar große Wolfshunde von der Kette los, die spürend und spähend vor uns her liefen. Diese Hunde trifft man bei allen Contrebandiers längs der Pyreneen an; sie sind ihren Herren vom größten Nutzen, kennen alle Stege, tragen oft Ballen Waare, und wissen Schleichhändler von Zollwächtern genau zu unterscheiden. Wenn sie beladen sind, schleichen sie sich hinter den Zollbaraken so leise durch, daß das aufmerksamste Auge sie nicht gewahrt, während ihr frei und unbepackt einhergehender Herr,

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_039.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)