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zwei Schüsse fielen und zwei starke Isardböcke stürzten in den Abgrund. Der eine ward durch Herrn von Meding erlegt, der andere durch einen alten Contrebandier aus der Cerdagne. Mit großer Mühe holten wir unsere Beute hervor; an Verfolgen der Uebrigen war natürlich nicht zu denken, da durch die Schüsse aufgeschreckt, alle Isards der Gegend weit geflohen waren. Es wurden noch ein Dutzend weißer Rebhühner und einige graue Hasen geschossen. Mitlerweile lagerten sich dicke, schwarze Wolken auf die Gipfel der Felsen und in die, mit Steingerölle bedeckten, kleinen Gebirgsthäler. Unsere Jäger kündigten einen starken Regenguß an, der Nachmittags auf diesen Höhen gewöhnlich einzutreffen pflegt. Das erlegte Wildprett ward eiligst auf die Maulthiere geladen und längs der Gebirgsscheide schnell, in allmählicher Senkung marschirt, bis wir ein weites, etwas tiefer gelegenes Plateau (El plan de campomagre) mit kurzem Gras dicht bewachsen, erreichten. Hier lehnten an Felsspalten fünfzehn bis zwanzig kleine, vier bis fünf Fuß hohe Baraken (hurdas), durch die Hirten der transhumirenden, spanischen Schafe aus Lehm und Stein aufgebaut; in deren Mitte eine Größere,

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Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 117. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_117.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)