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gewöhnlich sogleich mit der Formel zurückgestellt wird, „er sei in würdigen Händen.“

Nachdem ich im Stadthause abgestiegen, und Mandeln, Rosinen nebst süßen Wein genossen, eine in jenen Gegenden übliche Höflichkeit kleinerer Orte und der Mittelklasse, begab ich mich in das mir bestimmte Quartier und ließ ein möglichst somptuoses Diner herrichten, wozu ich das Ayuntamiento, Geistlichkeit und Trilla einlud, die sämmtlich über diese „fineza“ entzückt schienen. Doch konnten wir uns den Freuden der Tafel nicht lange hingeben, da bei eintretender Dämmerung meine sämmtlichen Gäste sehr ängstlich wurden und mir unverholen zu erkennen gaben, daß sie meine unverweilte Entfernung gern sähen, indem meine Anwesenheit einen Besuch der Christinos, aus einer der drei Festungen zur Folge haben könne. Auch Trilla stimmte diesem bei und versicherte mich mit unerschütterlicher Ruhe, er habe seit Jahren nie in Rivas geschlafen, sondern stets nur die hellen Tagesstunden dort zugebracht; jede Nacht ruhe er in andern Landhäusern oder Sennhütten (bordas). Doch könnten wir ganz beruhigt sein, es würde uns an nichts fehlen, Abends Souper, Nachts ein Bett,

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Johann David Sauerländer, Frankfurt am Main 1841, Seite 141. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_141.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)