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hatte, er plötzlich zu erwachen, sich zu ermannen schien, und dann leider zuweilen desto schärfere Aussprüche erfolgten, als er sich von seiner Richtschnur weit abgeleitet glaubte.

Es ist oft und viel von der Grausamkeit, Blutgier des Grafen de España die Rede gewesen; alle Blätter haben sich hierüber breit ausgelassen, und selbst viele Royalisten mit festem Glauben bedauert, unsere gerechte und heilige Sache durch derlei Gräuel befleckt zu sehen. Ich habe dieses Alles oft mit angehört, auch zu verschiedenen Malen dem Grafen de España französische und spanische Zeitungen vorgelesen, die ihn als „Unmensch, Bluthund, Raubthier (fiera) und Tiger“ qualifizirten; was letztere Benennung anbetrifft, so war sie sogar dermaßen zum stehenden Epitheton geworden (el ex-conde de España, este tigre gavacho), daß als einst der Eco del Comercio unsern Bandenführer der Mancha, Palillos, einen Tiger nannte, de España lächelnd meinte, das wäre usurpirt, er sei der legitime Tiger.

Auf den Grund dieser Diatriben zu kommen dürfte wohl nicht schwer sein; alle liberalen Blätter der Welt wiederholen nur zu gern, ohne weiterer

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Johann David Sauerländer, Frankfurt am Main 1841, Seite 234. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_234.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)