Seite:DE LICHNOWSKY E 2 237.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

furchtbaren Drohungen zur Herausgabe ihrer baaren Habe gezwungen hatten. Die Wuth des Generals war gränzenlos; er schwor bei U. L. F. vom Monserrat und bei seiner Ehre, ein furchtbares Gericht halten zu wollen. Augenblicklich gab er einem Cabo de mozos und zwanzig Miñonen geheime Befehle, und machte Ersteren für das Einbringen der Schuldigen, bei seinem Kopfe verantwortlich. Als sie weg waren, ward er ruhiger; doch im ersten Momente seines Zornes wagte Niemand in seine Nähe zu treten. – Nach zwei Tagen kamen die ausgeschickten Miñones zurück und brachten drei Offiziere mit: Tristany’s Adjutanten und zwei ehemalige Lieutenants seiner Bande, die sämmtlich vor Kurzem durch de España in ein Depôt, unter Aufsicht (de cuartel), geschickt worden. Eine durch zehn Minuten versammelte Untersuchungs-Commission verhörte, überwies und verurtheilte sie; dann sandte der General ihnen einen Beichtvater zu, und am nächsten Morgen wurden sie auf dem Exerzierplatze vor Caserras, in Gegenwart sämmtlicher Truppen fusillirt. Er selbst war zugegen, sein ganzer Generalstab, alle im Hauptquartier anwesenden Offiziere und Beamte mußten ebenfalls beiwohnen.

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Johann David Sauerländer, Frankfurt am Main 1841, Seite 237. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_237.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)