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beständig mit dem Kopfe nickend, aufmerksam zuhörte, bot einen merkwürdigen Contrast zur stämmig dickligen Figur des rothhaarigen Porredon, dessen kleine Augen unstet umherrollten und Niemand recht zu trauen schienen. Ybañez hatte zwei Adjutanten bei sich, die beinahe so lange wie ihr Chef, er gewiß mit Willen von solcher Größe ausgesucht hatte. Porredon folgten seine drei Söhne, abscheuliche Ableger ihres rothen Erzeugers. Diese drei kleinen Bursche schienen unter den schwarzen Spaniern förmlich zu brennen.

Nach einem kurzen Frühstück, bei dem ich mit Porredon eine rührende Wiedererkennungs-Scene gefeiert (aus Barbastro und der Schlacht bei Guisona wird er vielleicht meinen Lesern im Gedächtniß geblieben sein) ward aufgebrochen. Bei Freysinet, auf eine Stunde vom Bivouac, campirte die Cavallerie auf einem ziemlich breiten Bergplateau und in Su, einem großen Marktflecken, zwei Stunden weiter, trafen wir die Blessirten vom gestrigen Tage. Nach drei Viertelstunden stießen wir auf die Truppen der beiden, oben erwähnten Häuptlinge, im Ganzen neun Bataillons und vierzig Pferde; zusammen ungefähr 5000 Mann, da Porredons Bataillone zwar

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Johann David Sauerländer, Frankfurt am Main 1841, Seite 257. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_257.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)