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Vorbeimarsch durch Kanonenschüsse signalisirte. Dann wandten wir uns nördlich, an Ladurs vorbei, schritten über einen Gebirgskamm und stiegen in das Thal von Timoneda hinab. Wir marschirten durch 4½ Stunde längs des Rio Salado, eines salzigen Wassers, das sich in den Segre ergießt. Nachts bivouaquirten wir an seinem Ufer bei einer großen, einzeln stehenden Mühle, Molino de Querol, deren eintöniges Hämmern uns in sanften Schlaf wiegte. Am nächsten Morgen wateten wir durch eine Furth des Rio Salado und gaben noch einmal unsern Pferden daraus zu trinken, was in der Gegend für sehr gesund gilt. Wir zogen durch ein enges Seitenthal, in dem die Häuser des Dorfes Siura zerstreut umherliegen. Die Rectoria desselben ist auf die höchste Bergspitze gebaut und sah, mit ihren Wällen und Gräben, einem Castell ähnlicher als der Wohnung eines Landpfarrers.

Am Ende des Thales zogen wir durch ein Felsenthor bei Achgarn, und befanden uns plötzlich in dem Thalgebiete des Segre, dem wildesten Theile Cataloniens, das mit Ausnahme der Oase um Oliana, beinahe gar nicht bebaut, den Bewohnern der Hafenstädte und Küstenstriche so unbekannt ist, als handelte

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Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Johann David Sauerländer, Frankfurt am Main 1841, Seite 275. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_275.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)