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getheilt. Nichts konnte Maroto hindern; denn nie hatten sich, seit Beginn des Krieges, einem carlistischen Feldherrn glänzendere Aussichten geboten. Doch hatte die letzte Zeit eine so große Masse von Galle, Rachesucht und Zorn in seiner, allen Leidenschaften empfänglichen Seele gesammelt, daß nun, wo er mit dem Schwerte in der Faust, für die Hinrichtungen von Estella, vor der Welt sich hätte rechtfertigen sollen, er den ersten Einflüsterungen Gehör gab, die von seiner schändlichen Umgebung ausgehend, die Möglichkeit einer Transaction, eines Arrangements, wie man es nannte, aufstellten.

Diese Empfänglichkeit Maroto’s, mit seinem Gewissen zu pactisiren, war Espartéro wohl bekannt; doch mußte zuerst einige Form beobachtet und somit mehr versprochen werden, als man später zu halten beabsichtigte. Somit wurden, wie ich am Eingange dieses Theils erwähnt, Vorschläge gemacht, die allerdings weit ehrenvoller klangen, als das kurz darauf Gebotene. Man sprach von einer Vermählung des Prinzen von Asturien mit seiner Cousine Isabella, die, Beide gemeinschaftlich, gleich Ferdinand von Aragon und Isabella von Castilien, unter der Bezeichnung:

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Johann David Sauerländer, Frankfurt am Main 1841, Seite 355. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_355.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)