Seite:DIE OSTSEESCHLEUSEN ZU HOLTENAU 8.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Der Nord-Ostsee-Kanal. Die Ostseeschleusen zu Holtenau.
Begleitschrift zu dem auf der Weltausstellung in Chicago ausgestellten Modell der Schleusen.

1. weil die zwischen letzteren verbleibenden Fugen kaum dauernd wasserdicht zu halten gewesen sein würden,
2. weil die Abdeckung dann sehr schwer ausgefallen wäre und
3. weil nur eine geringe Bauhöhe zur Verfügung stand, wenn die tiefst gelegenen Maschinenkammern noch etwas über den mittleren Kanalwasserstand angeordnet werden sollten.

Aus diesen Gründen musste eine andere Eindeckung gewählt werden und zwar ergab sich in Folge eingehender Versuche als das zweckmässigste eine zwischen eiserne Träger gespannte Monierdecke eigenthümlichen Querschnitts, über welche eine 3 cm (1,2’’ engl.) starke Gussasphaltschicht gelegt wird. Die genaue Einrichtung ist im Modell an dem abnehmbaren Theile der Abdeckung dargestellt.

Die Uebermauerung der Betonsohle, die Anordnung der Drempel und desgl. sind aus dem Modell und den hier beigefügten Grundrissen und Schnitten (Fig. 3, 4, 6) leicht zu entnehmen.

Die von den eigentlichen Schleusenmauern getrennt aufgeführten Flügel konnten meist unmittelbar auf den Baugrund gesetzt werden, nur der nördliche Flügel wurde wegen des dort vorhandenen Moorbodens auf Pfahlrost gegründet.

Hinsichtlich der Mauermaterialien wird Folgendes bemerkt:

Der Beton der Schleusensohle besteht aus einem Gemisch von 9 Theilen Granitschotter und 5 Theilen Trassmörtel. Der Trassmörtel, welcher in Kollergängen (broyeurs) bereitet wurde, ist zusammengesetzt aus 1 Raumtheil Trass, 2/3 Raumtheilen Fettkalk und einem Raumtheil Sand. Die Mischung von Schotter and Mörtel geschah in gewöhnlichen hölzernen Betontrommeln.

Das aufgehende Mauerwerk und die Uebermauerung des Betons in den Schleusen- und Thorkammern sowie die Flügel sind hauptsächlich in Ziegeln ausgeführt. An allen vorspringenden und sonst Beschädigungen leicht ausgesetzten Theilen, sowie dort, wo besondere Formsteine nothwendig waren, wurden Werkstücke aus Granit angeordnet. Im Uebrigen sind die äusseren Mauerflächen mit Klinkern verblendet, die aus Schweden bezogen, von ungewöhnlicher Festigkeit und in der Form sehr gleichmäßig sind. Zur Abdeckung der Schleusenmauern mit Ausnahme der

Empfohlene Zitierweise:
: Der Nord-Ostsee-Kanal. Die Ostseeschleusen zu Holtenau.
Begleitschrift zu dem auf der Weltausstellung in Chicago ausgestellten Modell der Schleusen.
. , Berlin 1893, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DIE_OSTSEESCHLEUSEN_ZU_HOLTENAU_8.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)