Dich ausgezeichnete Eigenschaften zieren und Du durch viele gediegene Tugenden hervorleuchtest. Du hast daher, ehrwürdiger Bruder, keinen Grund, Dich zu beklagen, als seiest Du zu schwach und unfähig für dieses hohe Amt. Wir haben vielmehr die sichere Hoffnung, daß die religiösen Fortschritte erfreulicherweise jederzeit den Bemühungen Deines Eifers entsprechen werden. Denn wer bescheiden von sich denkt und sich nicht viel zuschreibt, dem verleiht Gott ganz besondere Gaben, mit denen er sein Amt zur vollen Zufriedenheit erfüllen kann. Wir setzen, also, ehrwürdiger Bruder, unsere Hoffnung auf Deine Tugend…“
Schon am 21. September wurde das Ernennungsbreve ausgestellt. Kraft apostolischer Vollmacht wurde Abt Willibrord von den Verpflichtungen gegen seine Abtei befreit, vom Mangel des theologischen Doktorgrades dispensiert und wegen seiner „ausgezeichnete Tugenden“ zum Bischof von Metz bestellt. Am 27. September erteilte ihm Leo XIII. das seltene Vorrecht, das violette Bischofsgewand tragen zu dürfen, wozu er als Ordensmann nicht berechtigt gewesen wäre.
Willibrord Benzler: Erinnerungen aus meinem Leben. Kunstverlag, Beuron 1922, Seite 140. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Benzler_Leben_140.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)