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Gerbel hat gerade für uns interessante Dinge, z. B. die Benutzung des Hermannus Contractus und seines Fortsetzers Berthold übergangen, ebenso die Erwähnung der beiden Viten Heinrichs II. Anderes zitiert Cuspinian selbst nur als Annales vetustissimi; ich merke an, daß 253,22 ff. wahrscheinlich die Casus S. Galli Ekkehards benutzt sind. Wer ist der Albertus Monachus, dessen Annalen er 398,32 als zeitgenössische Quelle für das Basler Konzil zitiert? Über Handschriften aus seinem Besitz s. Mommsen in MG. Auct. ant. V, 1, p. LII Iordanes Chronicon und p. LX und LXI zwei Handschriften der Getica, eine davon früher im Besitze Fuchswags.

61) S. die Abschweifungen Caesares 280,43; 313. Er hat auch eine Beschreibung der Heimat geplant Austria 55.

62) Caesares 243 über Roswitha, 283 über das Carmen de bello Saxonixo, 327 über den Ligurinus. Auch über die Tötung des Herzogs Friedrich von Braunschweig, des angeblichen Thronkandidaten von 1400, hat er (p. 399) Verse, von denen er sagt: Circumferuntur rythmi vulgares, non admodum latini ac elegantes, sed veritatem exprimentes ac syllabis quibusdam nomen Friderici notantes, eins sepulchro inscripti. Qualescunque tamen sint, cum Romanos non puduit aliquando Ethruscorum et Oscorum inserere nomina, subiunxi. Quandoquidem tempora his in terris non aliam ferebant elegantiam.

63) Caesares 41,59, wo er die verlorenen Biographien Trajans zitiert, die er aus Lampridius, Alexander Severus 48,6 kennt, vgl. 60,57, 64,20, 83,17 usw., auch seine Äußerung über Tacitus 18,55 und öfter: Utinam integer ad nos diligentissimus scriptor venisset. Charakteristisch auch Consules 96, wo er zur Suche nach einem vollständigen Dionys von Halikarnass auffordert.

64) S. dazu Mommsen in M. G. Auct. antiquissimi IX, 263 ff.

65) Er fand ihn mit Prokop und Diodor in Ofen, s. Consules 469. Maximilian zeigte 1514 den Fund des Zonoras in einem eigenen Schreiben Pirckheimer an und suchte ihn als Übersetzer zu gewinnen [Pirckheimeri Opera ed. Goldast 93, vgl. oben VI78]. Später galt die Hs. als verloren (s. die Einleitung von Gerbel und die Annotationea Hungers). Doch ist es wohl dieselbe, die Hieronymus Wolf 1557 herausgab. Er wird sie von Nikolaus Derschwan erhalten haben, der auch die Hs. der Austria an Bruschius gab. Über Derachwan s. CIL III, 154.

66) S. Caesares 37,40. Cuspinian hat ebenso wie Irenikus auch den Suidas für historische Zwecke benutzt. S. Caesares 4,20, 38,2 u. öfter.

67) Von Gerbel in der Vita hervorgehoben.

68) Caesares 174 erwähnt er die diplomata fundationum monasteriorum aus der Zeit Karls d. Gr.; 261 und 262,38 für Bamberg; 218 sagt er über Emmeram: Abundat hoc coenobium et viris religione praeditis et veteribus diplomatibus et libris, quos mira custodiunt diligentia venerandi patres et doctioribus viris, si appulerint, copiam faciunt humaniterque eos tractant, hospitalitate insigni utentes, vere religiosi patres et digni, ut apud posteros quoque nomen habeant. Für Emmeram auch das Lob des Bartholinus im Hodoeporicon, s. o. Anm. 48.

69) So z. B. die auf Befehl Friedrichs II. gefertigte Übersetzung des Gregor von Nyssa, De natura hominis, s. Caesares 341,59 und Briefwechsel des Beatus Rhenanus 41 ff. Die wichtigste Entdeckung des Stabius ist die Chronik Cassiodors und das Konsulverzeichnis, a. die Fundgeschichte des letzteren Consules 267 und für die Chronik Consules 477: Unicum habui Cassiodori exemplar, quod meus Stabius, homo acerrimi ingenii, mihi attulit. – Dagegen sagt Aventin in der