Seite:De Kunstdenkmäler Baden 6 018.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


1369 nach dem Tode des Markgrafen Heinrich erhielt Schloss Höhingen mit Zubehör dessen zweiter Sohn Hesso, der sich dann auch Herr von Höhingen nannte. Nach seinem Tode kam die Burg abermals durch Verkauf und Verzicht an die markgräflich Hachberg’sche Linie.
1415 verkaufte Markgraf Otto seine Herrschaft an den Markgrafen Bernhard von Baden, behielt aber Schloss Höhingen, das erst nach seinem Tode 1418 ebenfalls an Baden fiel, als Wohnsitz bei.
1525 wurde das Schloss von den Bauern niedergebrannt und blieb bis zum Beginn des folgenden Jahrhunderts ausgebrannt stehen.
1620 baute Markgraf Georg Friedrich die Burg ihrer vortrefflichen Lage wegen wieder auf und liess sie nochmals in Vertheidigungszustand setzen.
1633 am 29. und 30. Mai wurde das Schloss von den Schweden eingenommen und besetzt.
1634 am 29. und 30. Juli fand eine erfolglose Beschiessung des Schlosses durch die Truppen des Markgrafen Friedrich V statt.
1638 im Herbst während der Belagerung Breisachs durch Bernhard von Weimar verliess die Besatzung die Feste, die darnach aufgegeben und niedergebrannt wurde.
1671 erlaubte die badische Regierung den Franzosen in Breisach die zu Höhingen noch befindlichen Mauern völlig abzubrechen, woher es kommt, dass heute nur noch wenige Mauerbrocken zu finden sind, die von dem ehemaligen Bestand des Schlosses keine Vorstellung mehr geben können.

Dagegen hat Merian in seiner ‘Topographia Sueviae’ eine kleine bildliche Darstellung der Burg hinterlassen und auch in der von ihm gezeichneten Gesammtansicht von Breisach im Hintergrunde die Feste nochmals dargestellt.

Darnach besass das Schloss gegen die Bergseite eine massige Schildmauer, an die sich eine hohe mit runden Flankirungsthürmen versehene Ringmauer anschloss. Ein durch Bestreichungsthürme verstärkter Zwinger mit vorliegendem Graben, über den eine Zugbrücke führte, bildete den äusseren Ring der Befestigungen. Die Ansicht scheint von der Seite des Aufstiegs, vom Orte Achkarren aus, aufgenommen zu sein. (B.)






BICKENSOHL

Schreibweisen: Bickensol 1321 Z. Freibg. VI 436; in pago Brischegowe in villa Piccensole in comitatu Bertholdi comitis 1048 WUB. I 271; villa Bikkensola Rot. Sanpetr. Anfang 13. Jh. u. s. f.

PfarrkirchePfarrkirche (erw. Bicchinsol cum ecclesia 1139 Trouill. MBâl. I 275; 1145, 1183; pertinet Johanniticis in Friburg zw. 1360 bis 1370 Lib. marc.; plebanus in Bickensol 1263) Z. IX 353.

ChorDer Chor der 1865 erbauten protestantischen Pfarrkirche ist alt. Er wird von Strebepfeilern mit Knaufbekrönungen gestützt, durch spitzbogige Fenster, die der Masswerke beraubt sind, beleuchtet und der über das Dach hochgeführte westliche Chorgiebel von einer Giebelblume bekrönt.

Einfache, etwas tief ansetzende Rippenkreuzgewölbe ohne Wandrippen, die auf runden Wanddiensten ohne Kapitäle aufruhen, überspannen den Raum, der nach einem


Empfohlene Zitierweise:
Franz Xaver Kraus: Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden. Band 6. Jacob Christian Benjamin Mohr, Tübingen und Leipzig 1904, Seite 4. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kunstdenkm%C3%A4ler_Baden_6_018.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)