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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält.

gänzlichen Mangel der Gesellschaft an leblose Gegenstände zu wenden. Wald und Flur, Himmel und Erde müssen Zeugen des Jammers seyn. In solcher Lage trägt der Kampf der Empfindungen und des Verstandes das Siegel der Natur. Die Unvermeidlichkeit des Schicksals fordert Geduld, die Größe der Schmerzen preßt Seufzer aus. Der Gott entwirft sich Grundsätze, der Mensch aus Schmerz gedrungen opfert sie auf; aber keine abgesonderte Zeichnung des Gottes oder des Menschen, sondern immer eine unzutrennende Verbindung der Kräfte beyder, nach griechischer Vorstellung von einem Halbgotte und dem tragischen Zweck gemäß. Prometheus erwähnt der Art seines Vergehens und seiner Verdienste um die Menschen. Das tragische Interesse des Stücks gewinnt, daß Aeschylus den Bestraften blos als den Beglücker des Menschengeschlechts, und nur von dieser Seite als Verbrecher vorstellt. In der Hesiodischen Fabel [1] erscheint


  1. Theog. v. 521.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 84. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band2_084.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)