Seite:De Neue Thalia Band2 239.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält.

Wenn der Sturm des Lebens stürmet,
Tausend Wetter ihn umdrohn,
Woge sich auf Woge thürmet,
O! wer faßt, wer hält, wer schirmet

85
Der Verzweiflung Unglückssohn? –

Liebe mit der starken Rechte
Schirmt des Glükkes Königssohn!
Sieh! Die Wetter sind entflohn,
Und durch helle Sternennächte

90
Säuselt sanft ihr Silberton:


„Sey gegrüßt! Vom Wogenschwarme
Sollst du, matter Dulder, nun
Nach des Lebens Müh’ und Harme
In der Liebe sicherm Arme

95
Weich auf Rosenbetten ruhn!

In dem ersten keuschen Kusse,
Den dir deine Milde küßt,
Wenn sich Seel’ in Seel’ ergießt,
Sey mit himmlischem Genusse

100
Jedes Erdenweh versüßt.“

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 239. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band2_239.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)