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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Dritter Band, welcher das erste bis dritte Stück enthält.

Gebiete von Genf, halb zu Savoyen gehört; ein kleiner Bach, der es durchfließt, scheidet die Schweiz hier von Italien. Die weite Ebene wird nach und nach enger; zur rechten fängt der felsige Saleveberg an, sie einzuschränken, weiter fort zur linken erhebt sich sanft der Berg les Voirons, dessen lange Seite vom Fuße bis zur Höhe bebaut ist. Der spitzige Mole, auf den man gerade zugeht, senkt sich in eckigen Absätzen herab, und tritt vor die Kette der hohen Alpen. Nur der höchste derselben, der Montblanc, ragt mit seinen weißen Gipfeln weit hervor, aber je mehr man fortgeht, desto mehr weicht er hinter die vordern Berge zurück. Die oft sich ändernden Aussichten machen die Reise in dieser, so wie in jeder Berggegend, angenehm, und verkürzen, besonders dem Fußgänger, die Zeit. Zwey Stunden von Genf krümmt sich die Straße um Rebenhügel, und geht an der einen Wand einer Kluft herunter, und über eine schöne Brücke an der andern Seite dieser Kluft wieder herauf. In der Tiefe fließt ein Bergwasser, la Menoge. Das immer engere Thal nähert sich dem Mole, an dessen rechtem Abhange die kleine Stadt Bonneville liegt. Hier kamen wir um zwölf Uhr an, und warteten den Abend zur weitern Reise ab. Die schöne Brücke über die reissende Arve neben der Stadt ist, so

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Dritter Band, welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1793, Seite 4. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band3_004.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)