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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Dritter Band, welcher das erste bis dritte Stück enthält.

30.

Er schweigt von tiefem Unmuth voll,
Da er des Vorwurfs Wahrheit fühlet;

235
Von Schmerz und Schaam ist seine Brust durchwühlet.

Nie, rief er aus, ich schwör es hier, nie soll,
Ich schwör es bey Lansusens meiner Mutter Leben,
Ein andrer Helm die Stirn umgeben,
Als den vom Haupte des Almont

240
Rolando riß bey Aspramont.


31.

Und treuer blieb, als seinem ersten Eide
Der Sarazene diesem Schwur.
Zernagt von Zorn und bitterm Leide,
Verfolgt er Rolands dunkle Spur,

245
Durch Wald und Höhn, auf allen Straßen,

Wo irgend Hoffnung ist den Ritter zu erspähn.
Indessen hat, seitdem er ihn verlassen,
Rinald ein seltnes Abentheur gesehn.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Dritter Band, welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1793, Seite 98. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band3_098.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)