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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Dritter Band, welcher das erste bis dritte Stück enthält.

Toisen den Berg hinunterläuft, war von unserm Standpunkt aus nicht sichtbar. Einige, zum Theil noch feurige, von unsrer Seite vor der Mündung aufgethürmte Lavafelsen hinderten uns. Hier war’s, wo wir unsre Fackeln anzündeten, indem wir sie in die brennende Lava stießen, und hier gewährte mir der Saft einer Orange, den ich auf diesem Ruheplatz hinabschlürfte, eine Wollust, dergleichen man nur in ähnlichen Lagen empfinden kann. Der Wind war kalt; ich war vom Schweiß durchnetzt bis auf den Ueberrock. Der Cicerone hatte mir meinen Rock nachgetragen, ich zog ihn an, und er war völlig durchwärmt, weil er einige Minuten auf dem Boden gelegen hatte.

Wir glaubten nun alle Schwierigkeiten und alle Gefahren der Reise überwunden zu haben; ihr beschwerlichster und gefährlichster Theil erwartete uns noch: wir verloren den Weg. Auf Einmal befanden wir uns zwischen Lavafelsen, die uns von allen Seiten umschlossen. Zum zweytenmal aufwärts zu klimmen, bis wir in den Fußsteig wieder einträten, der zum Berg des Eremiten führt, war ein abschreckender Gedanke; wir waren nicht einmal gewiß, ob wir ihn beym schwachen Schein unsrer Fackeln finden würden. Also entschlossen wir uns, queer

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Dritter Band, welcher das erste bis dritte Stück enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1793, Seite 251. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band3_251.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)