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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Vierter und letzter Band, welcher das vierte fünfte und sechste Stück enthält.

8.

Du aber, himmlische Begeistrung stimme
Herab den kriegerischen Klang,
Und lisple lesbischen Gesang,

60
Daß zärtlich jedes Aug’ in Thränen schwimme,

Und wenn dein leiser Laut zur Nachwelt überschwebt,
Noch oft die Enkelin mit sanftem Schau’r erbebt;
Sing von dem Heldenmuth Vivonnens, und verkünde
Die Liebe und den Tod der schönen Adelinde!

9.

65
Dort, wo die spiegelnde Garonne, rund umpflanzt

Von Weingebirgen, froh umhüpft von Winzerinnen,
Und von der Sichelklang begrüßt, ins Weltmeer tanzt,
Liegt im Gebüsch versteckt, wie von den Huldgöttinnen
Zum Reihen auserseh’n, geborgen vor dem Strahl

70
Der Sonne, ein romantisch Thal,

In sanften Krümmungen vom klaren Strom durchschnitten
Und um und um bekränzt mit grünen Winzerhütten.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Vierter und letzter Band, welcher das vierte fünfte und sechste Stück enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1793, Seite 20. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band4_020.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)