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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Vierter und letzter Band, welcher das vierte fünfte und sechste Stück enthält.

3te Stanze.

Weislich sorgte die Natur für unsern Staat, als sie die Alpen zur Brustwehr zwischen uns und der Deutschen Wuth errichtete. Aber die blinde Habsucht, gegen ihr eigenes bestehendes Wohl, hat sich so lange Mühe gegeben, bis sie dem gesunden Körper den Aussatz zugezogen hat. Jetzt wohnen die zahmen Heerden, mit den reissenden Thieren unter Einem Dach und der Bessere seufzet ohne Aufhören. Und, was unsern Schmerz vermehret! so sind dieß Abkömmlinge jenes gesetzloßen Volks, dem Marius so zugesetzt hat, daß das Andenken an seine That noch nicht verloschen ist: denn durstig und ermattet, trank er so viel Blut als Wasser aus dem Strom.

V. 3. Wir dürfen dem patriotischen Dichter seinen Unmuth über die Deutschen nicht übel nehmen, denn würklich wurde Italien durch die Züge der deutschen Kaiser dahin, öfters sehr hart mitgenommen und wir Deutschen haben eben so wenig Ursache sie für vortheilhaft für Deutschland zu erkennen. 7. gabbia Vogelbauer, Stall. 13. Mario. S. das Leben des Marius im Plutarch.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Vierter und letzter Band, welcher das vierte fünfte und sechste Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1793, Seite 78. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band4_078.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)